Mitteilung des Bistums Fulda
Die Frage, was das Leben und Sterben eines gläubigen Menschen ausmacht und worin es sich von dem Leben eines Nichtgläubigen unterscheidet, hat der Fuldaer Weihbischof und Domdechant Prof. Dr. Karlheinz Diez an den Beginn seiner Predigt im Pontifikalrequiem zum Fest Allerseelen am Sonntag gestellt.
Für Nichtgläubige bedeute der Tod das Ende des Lebens. Anders denken und hoffen dagegen gläubige Menschen, so der Fuldaer Weihbischof.
Mit dem Ende des irdischen Lebens vertrauen sie auf ein neues, ewiges, ja überwältigendes Leben bei Gott in Fülle und Herrlichkeit. Mit dem physischen Tod ende also nicht ein Schicksal – vielmehr komme der Mensch am Ziel seiner Sehnsucht an: bei Gott.
Und so schließe sich für einen gläubigen Menschen mit dem Tod nicht einfach nur ein Kreis: „Der Tod ist das Tor zum Leben, zum Licht, zur Ewigkeit. Im Tod begegnet uns Jesus Christus. Wir dürfen ihn schauen und die wiedersehen, die uns vorausgegangen sind. Das ist der Mehrwert eines gläubigen Lebens“, betonte Diez.
Dem Pontifikalrequiem im Fuldaer Dom folgte eine Prozession zur Johanneskapelle mit Gräbersegnung.
Die musikalische Gestaltung übernahm der JugendKathedralChor unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber, Kantorin war Imke Klostermann. An der Orgel spielte Domorganist Max Deisenroth.
Die Seligpreisungen der Bergpredigt
Weihbischof und Domdechant Prof. Dr. Karlheinz Diez war auch Hauptzelebrant des Pontifikalamtes zum Fest Allerheiligen einen Tag zuvor.
In seiner Predigt setzte er sich mit der Bergpredigt und dem manchmal geäußerten Vorwurf auseinander, mit der Bergpredigt könne man nicht die Welt regieren.
„Aber ist das wirklich so?“, fragte Diez. „Sind die Seligpreisungen Jesu, die im Zentrum der Bergpredigt stehen, wirklich nur etwas für Träumer, für Idealisten?“
Die Seligpreisungen sind seiner Ansicht nach vielmehr Grundhaltungen für alle Menschen; Grundhaltungen, die immer wieder neu vor Augen gehalten und eingeübt werden müssen. Jesu Worte sind allumfassend, sie gelten allen, der ganzen Weltgemeinschaft, so Diez.
Für Jesus Christus seien die Weisungen der Bergpredigt keine Utopien, so der Fuldaer Weihbischof und Domdechant. Sie seine Auftrag und Verheißung, so Diez.
„Und die Seligpreisungen sind keine Jenseitsvertröstungen, sie verwirklichen sich schon hier und jetzt, Stück für Stück.“
Liebe als „Sprache des Himmels“
Wer in der Gesellschaft der Reichen, Schönen und Klugen nicht mehr mitkomme, wer sich nicht mit Ellenbogen nach oben boxen könne, dem biete Gott der Herr mit ihnen eine neue tragende Lebensperspektive.
„Viele Heiligen haben das Gespür, dass die Liebe die Sprache des Himmels ist und dass der Sinn unseres irdischen Lebens darin liegt, diese Sprache zu erlernen“, betonte der Weihbischof.
Musikalisch gestaltete der Fuldaer Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber den Gottesdienst. An der Domorgel spielte Max Deisenroth, Kantorin war Freya Aukamp.



